Saturday, August 26, 2006

August 2006



(Pic: Dublin Zoo, August 2006)

Auch wenn der August noch nicht vorbei ist, ich fühle mich besser wenn ich diesen Post schreibe und einfach so tue als wenn der August vorbei waere.

Toronto war absolut geil - aber das war es dann auch schon.

Der "Horror von Heathrow" und die damit verbundenen finanziellen Probleme und natürlich der viel zu frühe Tod meines guten Freundes Michael Seib machen diesen Monat nicht unbedingt zu einem Erfolgserlebnis.

Rein Energiemäßig bin ich bei Null angelangt und es kann alles nur besser werden.

Tuesday, August 22, 2006

XVI. INTERNATIONALE AIDS KONFERENZ



In Toronto angekommen, musste ich feststellen, dass mein Gepaeck nicht da war (es erreichte mich in Kanada weitere 3 Tage spaeter) und so musste ich mir Klamotten kaufen, Rasierzeug und so und bekam lediglich einen einmaligen Gutschein von CAD 35,- (€ 24,50) wobei man sagen muss, dass das Rsierzeug schon knapp CAD 20,- kostete.

Mein Mini Disk Kit war natuerlich auch in meinem Koffer, da ja keinerlei Handgepaeck an Bord erlaubt war und so kostete mich Billigaufnahmeequipment noch mal knapp CAD 100,- (€ 70, 04) die mir weder NEAR FM noch CONCERN ersetzen (British Airways schon gar nicht).

Alles ist gut

Das B & B "Homewood Inn" war super und die Leute total nett. Auch meine Kollegen aus Irland, Deutschland, Kenia, Zimbabwe, Aethiopien und Indien waren supernett. Ich hatte super viel Spass und die Konferenz selbst war der absolute Hammer.

Dort waren 30 000 Menschen, die alle auf ihre eigene Art was bewegen und nicht aufgeben.

Erika, eine Bekannte von einem meiner Kollegen, brachte uns dann Samstags noch zu den 115KM entfernten Niagarafaellen und wir hatten auf einer Bootstour, die direkt durch die Faelle faehrt, richtig viel Spass.

Am Tag der Abreise war ich dann morgens noch am Strand spazieren und der Rueckflug lief weitgehend normal.

Ich habe ueber 5 Stunden Tonaufnahmen von der Konferenz und bereits 4 volle Shows vorbereitet, die alle im September on air sind (www.indepthradioshow.blogspot.com) und trotz des Stresses und der finanziellen Sorgen, tat mir die Reise gut.

Als ich wieder in Dublin war fiel mir auf, dass das Novotel mir doch eine Stornierungsgebuehr berechnete und nun habe ich Widerspruch eingelegt :-(

Ansonsten alles o.k.

Der Horror von Heathrow



Vor ein paar Wochen entschied die Hilfsorganisation Concern mich zur XVI. Internationalen Aids Konferenz nach Toronto mitzunehmen, um Aufnahmen fuer deren Webseite und natuerlich fuer NEAR FM zu machen.

August ist Season und Concern buchte meinen Flug und meine Unterkunft und ich hatte die Ehre mich noch schnell bei der Konferenz anzumelden und bei NEAR FM alles klar zu machen und eine Sendung vorzuprogrammieren.

Nach ein wenig Hin und Her war es dann soweit. Mein Flug ging am Samstag den 12. August um 11.20h nach London Heathrow, von wo aus es eigentlich um 17.30h haette weitergehen sollen nach Kanada.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt:

Das warten hat KEIN Ende ...

Aufgrund einer vereitelten Terrorattacke, die wenige Tage vor meinem Abflug bekannt wurde, gab es erst Verspaetungen und dann wurden die Fluege einfach ganz gestrichen - zusammen mit ueber 30 000 Menschen war ich dann also in Heathrow gestrandet.

Zusammengefercht auf einem Parkplatz und "bedroht" von Polizeischwadronen in voller Montur (zur Sicherheit, schon klar!) stand ich da den Witterungen und Launen des Personals ausgesetzt. Ich wartete ueber zwei Stunden bis ich endlich erfuhr, dass mein Flug heute nicht mehr geht.

Die Schlange fuers Umbuchen war aetzend lange und ich beobachtete einen Reisenden wie er einen British Airways Angestellten davon ueberzeugte, ihn via Handy umzubuchen. Ich wusste nicht, dass das geht aber stellte mich einfach dazu und war hartnaeckig und der Angestellte gab nach und taetigte seinen Pflichtanruf widerwillig. Ich war also fuer Montag gebucht und man gab mir den Rat am Sonntag dennoch mein Glueck zu versuchen.

Ach ja, vielleicht sollte ich noch erwaehnen, dass mein (und das anderer) Gepaeck nirgends aufzufinden war, da man nun auch noch einen Gepaeckbandfehler am Heathrower Flughafen hatte.

Unterkunft zu finden wurde zur Weltreise

Ich wartete ueber zwei Stunden in der Schlange fuer Hotelgutscheine und dann machte das Geruecht die Runde, dass es keine weiteren Gutscheine mehr gaebe. Stattdessen gab es ein Schreiben, welches Rueckzahlung (eingeschraenkt natuerlich) anbot und darum bat, dass man sich doch bitte selbst um eine Unterkunft bemuehen solle.

Man bekam eine Liste mit etwa 20 Hotels und B&Bs und als eines der wenigen Telefone endlich frei wurde, waren die natuerlich schon laengst ausgebucht.

Ich erinnerte mich daran gehoert zu haben, dass die grossen Hotels einem Zimmer besorgen koennen, weil sie mit anderen Hotels kollaborieren. Ich machte mich also auf zum Flughafen Hotel Hilton und bat darum mir doch ein Zimmer zu vermitteln.

Das taten die dann auch: Fuer GBP 159,- (€ 235,-) konnte man mir ein Zimmer im Novotel anbieten und ich hatte ja keine andere Wahl als JA zu sagen. Man bot mir an, mich mit einem Taxi (GBP 23,- = € 33,92) da hin bringen zu lassen und da ich ja schon lange auf den Beinen war, nahm ich diesen Vorschlag an.

Das Taxi fuhr nicht laenger als 10 Minuten und als ich erschoepft aber ungluecklich im Novotel ankam und meine Buchungsnummer vorzeigte, sagte man mir, dass dies keine Novotel Buchungsnummer sei.

Nach langem hin und her stellte sich heraus, dass es sich um eine Buchungsnummer vom Novotel in Hammersmith handelte und ich mich im Novotel Heathrow befand. Einziger Weg vom Novotel Heathrow zum anderen Novotel waere das Taxi fuer etwa GBP 60,- (€ ungefaehr 88,49).

Ich hatte ja gar nicht soviel Kohle fuer all das und bat darum, das Zimmer abzubestellen. Novotel Heathrow weigerte sich jedoch mir irgendwie behilflich zu sein. Man sei zwar Novotel aber irgendwie separat.

Nach langem Hin und Her und dem Hinzuziehen des Rezeptions Managers willigte man wenigstens ein, dass ich das Novotel Telefon benutzen durfte um das Hiton anzurufen, die mich ja irre geleitet hatten.

Die junge Dame Indischer Abstammung mit der ich im Hilton sprach erinnerte sich noch an mich und sagte, sie regele das und rufe mich zurueck.

Das tat sie auch und gab mir eine Stornierungsnummer mit dem Hinweis, dass ich keine Stornierungskosten zahlen muss, da man umgehend neue Kundschaft fuer das Novotel gefunden habe.

Aus dem Nichts heraus bat mir die junge Dame dann an, mich in einem ihr bekannten B&B einzubuchen, wo es lediglich GBP 45,- inkl. Fruehstueck kostete. Gesagt, getan = Taxi zum B&B war knapp GBO 14,- (€ 20,64) und am Ziel angekommen, verriet mir der Taxifahrer, dass ich weniger als eine Minute von der Bahnstation entfernt sei und die Fahrt zum Flughafen GBP 3,- koste.

Das B&B war super, die Leute superfreundlich. Die Gegend allerdings war grass. Ueberall Hinweisschlder auf antisoziales Verhalten und die Bitte sich an seine Geldboerse zu ketten und Sonntags hatte so gut wie jeder Shop geschlossen - frische Klamotten kaufen konnte ich abhaken.

Ich ueberlebte auch dieses Abenteuer und fand mich sehr frueh Montag morgens am Flughafen wieder, nur um zu hoeren, dass ich nicht gegen Mittag, sondern erst um 15.10h fliegen koenne. Mir war es mittlerweile eh egal und dann ging die Maschine mit zwei Tagen und einer Stunde Verspaetung endlich auf die Reise nach Kanada.

Thursday, August 03, 2006

Sechs Jahre Irland - wer hätte das gedacht!



(Foto: Ausblick von "Bray Head", Co. Wicklow)

Am 04.08.2000 kam ich in Dublin an und seitdem bin ich innerhalb der Stadt 6x umgezogen und habe für ein paar Monate in Tralee studiert - am anderen Ende der Insel.

Beruflich habe ich mich vom Teamleader über Sozialarbeiter zum Radioproduzenten/Presenter gemausert und habe hier in Irland ganz deutliche Veränderungen festgestellt.

Ich habe hier Wege eingeschlagen, die ich in Deutschland sicherlich nicht eingeschlagen hätte. Genau genommen bin ich nicht mehr die Person die ich war als ich vor 6 Jahren Deutschland verliess.

Es ist nicht alles Gold was glänzt - wie überall gibt es auch hier so manche Hürde zu nehmen aber insgesamt hat sich die komplette Lebensphilosophie für mich geändert und ich fühle mich hier wohl und was wichtiger ist: zu Hause!

Die Zeit rennt - manchmal so schnell, dass das hinterher kommen schwer fällt. Vieles von dem was ich hier so gemacht habe, ist mir gar nicht mehr bewusst und dennoch war alles Teil meines Weges und selbst die unterschiedlichsten Erfahrungen in diversen Bereichen gehören alle zum Gesamtbild.

Die irische Kultur ist mit der Deutschen nicht zu vergleichen und die "Anpassung" hat einige Zeit in Anspruch genommen. Ich nehme mir einfach das Beste beider Welten und fahre damit gut.

Ich bin nun Reiki - Meister und (Haus) Tierpsychologe und bald Hundemasseur und natürlich kommt bestimmt irgendwann eine neue TJ - CD aus dem nichts. Wer weiss schon was die Zukunft noch so alles zu bieten hat...

Wednesday, August 02, 2006

Nachruf: Abschied von Micha




NACHRUF:

Am, Montag, den 31.07.2006, verstarb mein langjähriger und treuer Freund Michael Seib an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs im Alter von nur 37 Jahren.

Erst vor wenigen Monaten wurde der Krebs bei ihm diagnostiziert und man hatte ihm eine Lebensspanne von maximal 5 Jahren eingeräumt.

Ich kenne Micha nun schon seit über 20 Jahren und er war mir immer ein guter Freund. Micha war ein Einzelgänger der wenig Freunde hatte und bis zu seinem Tode bei seinen Eltern wohnte.

Micha war ein ruhiger, gelassener Mensch und überall da wo ich auch war. Er war bei so ziemlich jedem Digital Dreams/TJ Konzert in Deutschland und als das Theresien Kinderheim uns seinerzeit zum Kaffee und Kuchen einlud, musste Micha Autogramme geben, weil die Kids dachten, dass er zur Band gehörte - er genoss das sehr.

Wir haben unser Computer - Zertifikat zusammen gemacht und viele andere Kurse auf der Volkshochschule besucht und sind zusammen zu Konzerten gegangen, von Kiss bis ZZ Top.

Ausserdem haben wir zusammen an Radrennen teilgenommen und uns immer viel Zeit gelassen. Dies brachte uns sogar mal in die "Offenbach Post".

Wir haben etliche Silvesterabende zusammen verbracht - stets mit Chips und Cola und Videos.

Wir haben immer jede Menge CDs gekauft, dann Kassetten aufgenommen und sind dann im Auto, meist offen, durch Offenbach geheizt um anzugeben. Das Eiscafe in Lauterborn/Offenbach gehörte ebenso zu unseren Stammlokalen wie der "Hellas Grill" in Offenbach - Bürgel.

Erst zu Ostern schickte Micha mir ein Überraschungspaket mit meinen Lieblingssüßigkeiten und dem Video von "Ritter der Dämonen" - ein Film der uns seinerzeit Gänsehaut über den Rücken jagte.

Weniger als zwei Wochen vor seinem Tode haben wir noch telefoniert und obgleich es ihm nicht gut ging, war er frohen Mutes und sprach davon, dass er mich im September für eine Woche besuchen wollte.

Wenn ich ihn brauchte war er da - immer!

Für viele war er ein komischer Kauz, ein Eigenbrötler - für mich war er ein treuer Freund.

Die Gewissheit, dass es ihm jetzt besser geht und sein Leiden ein Ende hat ist ein kleiner Trost.

Meine Gedanken sind bei seiner Familie, ganz besonders bei seiner Mutter, die über 80 Jahre alt ist und selbst sehr krank ist.

Mach´s gut mein Freund. Eines Tages werden wir uns wiedersehen. Ich werd dich nicht vergessen.

Dein Freund,

Thomas